Sehr geehrte MusikerInnen, FunktionärInnen, FreundInnen der Blasmusik-Burgenland,

 

zuallererst ist es mir ein großes Anliegen euch allen Danke zu sagen. Danke für euren professionellen Einsatz, eure große Kollegialität und auch als ‚Ansprechpersonen‘ bzw. ‚Unterstützer‘ von Maßnahmen in euren Vereinen in diesen ungewöhnlichen letzten Wochen zur Verfügung gestanden zu sein! Wir alle sind auf die eine oder andere Art von dieser Ausnahmesituation betroffen - emotional, im Freundes- und Familienkreis, beruflich, in unseren alltäglichen Handlungen und Gewohnheiten und privat, durch z.B. das eingeschränkte Vereinsleben und das Aussetzen von Proben und Veranstaltungen. Es sind tatsächlich besondere Zeiten!

 

Diese Krise hat kein Drehbuch: Wir wissen nicht, was konkret auf uns in den kommenden Monaten zukommt. Was gewiss ist, dass Österreich schrittweise in die Normalität geführt („hochgefahren“) werden muss. Dafür gibt es jetzt mit Vorliegen der Verordnung eine Reihe von Maßnahmen. Von der Öffnung der Handels- und Dienstleistungsbetriebe, der Behörden bis zur schrittweisen Öffnung der schulischen Einrichtungen. Alle Medien berichteten und berichten darüber laufend und ausführlich. In jedem Fall ist weiterhin Vorsicht geboten, um das Erreichte nicht zu gefährden - Singapur ist für mich ein ‚negatives‘ Beispiel – so organisiert und strukturiert vieles/alles dort abläuft, so rasch kann aber auch eine ‚2. Welle‘ entstehen.

 

 

„Nicht alles, was nicht verboten ist, ist vernünftig“.

 

Wir können leider nicht so rasch wiederum in den ‚Normal‘-Zustand kommen was auch bedeutet, aus rechtlichen und praktischen Gründen KEINE Proben zumindest bis Ende Juni (rechtlich: so ‚sagt‘ es auch die Verordnung im §10 – sollte sich an der Interpretation etwas ändern wie auch im ÖBV Schreiben „Aussendung ÖBV COVID-19-VII (02.05.2020)“ hinsichtlich ‚Gruppen‘-Proben hingewiesen, werden wir euch umgehend informieren; praktisch: max. 10 Personen, 1m Mindestabstand, 10m² pro Person und Mund-Nasenschutz in geschlossenen Räumen) bzw. keine Veranstaltungen bis August (s.u.). „So viel Freiheit wie möglich - so viel Einschränkung wie notwendig.“ waren die Worte der Politik dazu – ich denke gemeinsam mit den Eigenschaften

 

  • Logik
  • Hausverstand
  • Eigenverantwortung

 

sollten wir der Beurteilung von möglichen Anfragen und Bestrebungen begegnen.

 

Wir (Landesvorstand, Fachbereichs-Expertengruppe, … der Blasmusik-Burgenland) haben uns wiederum in Form von Video-Konferenzen virtuell getroffen und aktuelle Entwicklungen / den aktuellen Status betreffend COVID-19 und Blasmusik-Burgenland diskutiert sowie ein weiteres Vorgehen und Planung skizziert. Kurz zusammengefasst das Ergebnis unserer Diskussion, Austausch mit anderen Landesverbänden und dem ÖBV bzw. basierend auch auf der aktuellen Verordnung (s.o.):

 

Wir sagen alle Blasmusik-Burgenland Veranstaltungen auf Landes- bzw. Bezirksebene bis Ende August 2020 ab und bitten euch auch Veranstaltungen, welche für danach/ab September geplant wurden und entsprechende Vorlaufzeiten/-arbeiten haben, zu überdenken bzw. einer neuen Planung zuzuführen. Wir denken die weiteren Planungen werden auch von den Entwicklungen bis Ende Juni abhängig sein und dann neu bewertet bzw. empfohlen werden müssen – weiterhin gilt auch im Herbst:

 

  • Wollen wir das Risiko tragen, dass bei der Veranstaltung noch ein Infektionsherd gegeben ist und auf der eigenen Veranstaltung etwas passiert?
  • Werden wir genug Publikum erwarten können, weil die Verunsicherung bei der Bevölkerung noch da ist?
  • Können bis zur Veranstaltung noch alle Vorbereitungen wie Proben nachgeholt werden?
  • Auf keinen Fall sollen finanzielle Aspekte im Vordergrund für Entscheidungen stehen, sondern die Gesundheit!

 

Die Herbsttermine haben wir in der Planungsübersicht belassen aber auch für diese gilt: abhängig was sich hinsichtlich Veranstaltungen in den Verordnungen Ende Juni findet, müssen wir diese Termine erneut bewerten. Die Blasmusik-Burgenland hat grundsätzlich entfallene Termine ins Jahr 2021 verschoben, damit im Herbst 2020 beim Vorhandensein entsprechender Rahmenbedingungen Vereine ihre möglichen Veranstaltungen organisieren können.

 

Wir werden uns im Juni bzw. Anfang Juli wiederum (virtuell) auf Landesvorstandsebene treffen und die abgestimmten Pläne und Vorschläge aus den Fachbereichen präsentieren, diskutieren und das weitere Vorgehen festlegen bzw. euch dann umgehend auch die weiteren Terminplanungen kommunizieren. Ebenso möchten wir euch dann bereits erste Maßnahmen-Punkte („WIE kann es wieder anlaufen?“) wenn sich die stufenweise „Inbetriebnahme“ aus anderen Sektoren (Schulen, Musikschulen, …) auch auf unsere Musikvereine übertragen lässt.

 

 

Beiliegend übermittle ich auch die aktuelle Stellungnahme (Aussendung ÖBV COVID-19-VII (02.05.2020) des Österreichischen Blasmusikverbandes (ÖBV) zu COVID-19 und die aktuelle Verordnung (BGBLA_2020_II_197_COVID-19-LockerungsVO) bzw. möchte auf ein paar Punkte der letzten Aussendungen (Aussendung ÖBV COVID-19-IV bis VI ebenfalls beiliegend - siehe dazu auch: https://www.blasmusik-burgenland.at/aktuelles/20200421-covid-info-obv/) daraus hier bewusst hinweisen:

 

      • Absage oder Verschiebung von Veranstaltungen
      • Miete von Musikheimen
      • Vereinsrechtliche Fragen

 

Finanzielle Verluste für die Musikvereine

 

Wir (ÖBV und auch Landesverbände) haben diesen Punkt auf unserer Agenda bzw. bei entsprechenden Stellen eingebracht, derzeit gibt es dazu leider noch keine Aussagen bzw. Festlegungen; allgemein bzw. die häufigsten Fragen die uns derzeit erreichen:

 

  • Wie kommt die Blasmusik mit den finanziellen Verlusten zurecht?

 

Für diese Frage gibt es im ÖBV verschiedene Unterstützungsansätze:

  • Die AKM wurde kontaktiert, weil heuer die Leistung für die bezahlten Pauschalbeiträge der Musikvereine zum Großteil nicht genutzt werden kann. Die Antwort steht noch aus, wir erwarten jedoch großes Entgegenkommen.
  • Der ÖBV als Mitglied des Österreichischen Musikrates hat sich bei einem Schreiben an die Regierung angeschlossen, um die Situation der (Blas)Musikszene aufzuzeigen und für die offenen Fragen Antworten zu bekommen.
  • In einem Schreiben an die zuständigen Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek wurde vom ÖBV die Situation der Blasmusik ebenfalls dargestellt.

 

Zusätzlich warten wir derzeit auf  die Herausgabe der Richtlinien für den Härtefallfonds, an den Non-Profit Organisationen auch Anträge stellen dürfen -  Die Blasmusik zählt dazu! Außerdem haben wir auch im Burgenland Gespräche mit der Landesregierung geführt, um eventuell mögliche Unterstützungen möglichst zeitnah kommunizieren zu können.

 

 

Es ist mir abschließend ein Anliegen, euch (FunktionärInnen, MusikerInnen, FreundInnen der Blasmusik-Burgenland) für eure Geduld, euer Verantwortungsgefühl, eure Rücksichtnahme und auch für euren Einsatz und den starken kollegialen Zusammenhalt bzw. dem Aufzeigen von weiteren Formen des ‚gemeinsamen‘ Musizierens aber auch des individuellen Übens zu Hause gerade in diesen Tagen zu danken. Meine Bitte: Haltet die Vorsichtsmaßnahmen ein und tankt neue Energie im Rahmen eurer Familie bzw. der jetzt möglichen Elemente der Phase 2.

 

Wir sind Burgenländer – wir kennen und können Zusammenhalten und schauen aufeinander - Gemeinsam schaffen wir das!

 

Ich danke für euer Verständnis und verbleibe mit blasmusikalischen Grüßen & X’und bleiben, euer

 

DI Peter Reichstädter
Landesobmann