Fachkundige Jury und feines Gespür

Die Jury – bestehend aus Landeskapellmeister Johann Kausz, Komponist und Dirigent Christian Kolonovits sowie Jazzpianist Benjamin Schatz von der Joseph Haydn Privathochschule – lobte das hohe Niveau aller drei Finalisten, doch letztlich machten Nuancen den Unterschied.

„Ausschlaggebend war sicher die Auswahl der Titel. In diesem Fall hat Güssing wirklich ganz tolle Sachen ausgesucht. Solche 80er-Jahre-Popsongs passen natürlich für Blasmusik wunderbar. Aber dann gab es natürlich die professionellen Kriterien wie Rhythmik, Klang und Intonation – und das hat alles wunderbar gepasst“, erklärte Christian Kolonovits.

Platz zwei für Falco, Platz drei für Heimatgefühl

Der Musikverein Andau belegte mit einem fulminanten „Best of Falco“-Programm Platz zwei. Die Kapelle überzeugte mit einer starken Performance und origineller Interpretation der Kultsongs – von „Rock Me Amadeus“ bis „Der Kommissar“. Als Preis darf sich die Gemeinde Andau auf einen Radio Burgenland Frühschoppen vor Ort freuen.

Dritter wurde der Blasmusikverein Mönchhof mit dem charmanten, eigens komponierten Austropop-Titel „Mei Minihof“. Der Song ist eine liebevolle Hommage an den benachbarten Ort Minihof-Liebau und punktete mit Humor und Bodenständigkeit. Mönchhof gewinnt damit eine professionelle Tonstudioaufnahme im ORF Landesstudio Burgenland.

Musik als Brücke und Fest der Gemeinschaft

„Hits in Blech“ hat sich über die Jahre zu einem Fixpunkt im ORF-Jahresprogramm entwickelt. Heuer bewarben sich 22 burgenländische Musikvereine – die drei mit den meisten Publikumsstimmen durften im Finale auftreten.

ORF Burgenland-Landesdirektor Werner Herics zeigte sich begeistert:
„Ich bin wirklich begeistert, so viel Musikalität und Freude an der Musik. Und ich bin begeistert, dass so viele junge Damen und Herren die Kapellen tragen – ohne die wäre das gar nicht möglich gewesen.“

Auch Ursula Hofmeister, Programmchefin des ORF Burgenland, war vom Miteinander der Musikerinnen und Musiker berührt:
„Besonders gut gefallen hat mir, dass die Kapellen untereinander so fair waren. Wenn der andere gerade gespielt hat, haben sie immer mitgeklatscht und mitgeschunkelt – und man hat sich auch für den anderen gefreut, dass er gut spielt. Ich bin sicher, dass Musik eines der verbindendsten Elemente überhaupt ist. Man spielt gemeinsam und schafft gemeinsam etwas Schönes – und das kann man gar nicht hoch genug bewerten.“

Blasmusik modern gedacht

Mitreißend, kreativ und ganz nah am Publikum: Der Live-Frühschoppen im Kulturzentrum Eisenstadt zeigte einmal mehr, wie lebendig und innovativ die burgenländische Blasmusikszene ist. Drei Vereine, drei unterschiedliche Zugänge – aber ein gemeinsames Ziel: Musik als Ausdruck von Gemeinschaft und Lebensfreude. Der Applaus hielt lange an – und die Melodien sicher noch länger.